Freiburg nur autofreier oder ganz autofrei?
- Valerie Tabea Schult
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- 21. Nov.
- 1 Min. Lesezeit
Gestern saß ich in der Bar am Wiehrebahnhof, die Musik dudelte, das Licht war gedämmt. Ich kam mit Einwohner:innen an der Theke ins Gespräch, ältere Herrschaften. Als ich erzählte, dass ich als OB kandidiere und eine Stadt ohne Autos in 10 Jahren plante, reagierten sie gespalten.
Die eine Gruppe, sie tranken mehrheitlich Bier, sagte zu mir, ich sei völlig verrückt und wie solle das funktionieren. Auf keinen Fall würden sie den Komforts ihres Autos aufgeben.
Die zweite Gruppe, sie tranken mehrheitlich Tee, schaute mich an und sagte, kein Problem, ich besitze sowieso kein Auto, ich fahre Fahrrad. Ich warte schon seit Jahrzehnten, dass Ich endlich freie Fahrt als Radlerin habe.
Das Thema "autofrei" polarisiert.
Ich habe den Eindruck, egal wo ich hinkomme, die Menschen beäugen mich abgründiger Skepsis ODER sie lieben mich heiß und innig. Bei der einen Seite löst die Idee eine tiefe Sehnsucht aus. Das man sich das real vorstellen darf. Und bei der anderen Seite kommt viel Unsicherheit und Angst hoch.
Dabei ist so viel möglich: Verbilligtes Carsharing, kommunale Zuschüsse zum E-Bike-Kauf, kostenloser ÖPNV, Busse und Bahnen, die nachts länger und morgens häufiger fahren, mehr Lastenfahrräder für Gewerbe, mehr gemeinschaftliche Fahrrad-Reperaturstationen, Privatleute teilen sich ein Privatauto, Stellplätze werden entsiegelt, dein Parkplatz wird zu deinem essbaren Garten.
Ich lade dich gerne ein, mich und dich konstruktiv herauszufordern statt dich nicht mit Unsicherheit zu verschließen.
Was können wir konkret tun, damit klimaneutrale Mobilität vor deiner Haustür salonfähig wird? Ich freue mich auf deine Antwort! Der Beitrag hat schon eine rege Diskussion auf LinkedIn ausgelöst - du kannst ihn hier kommentieren.





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