Valerie Tabea Schult – Kandidatin zur Wahl
der Oberbürgermeisterin 2026 I parteilose Feministin
FRISCHE ENERGIE FÜR FREIBURG

Mein Wahlprogramm
Meine drei strategischen Ziele als erste weibliche Oberbürgermeisterin
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GESUNDHEIT ALS LEITBILD DER STADT
Rückkehr der Wissenschaft in die Politik: Messbare Überprüfung von Fürsorge
Mein Versprechen als erste weibliche Oberbürgermeisterin ist folgendes: In den Jahren meiner Amtszeit 2026 - 2034 wird die emotionale und körperliche Gesundheit in der Bevölkerung ansteigen. Ich möchte Jahr um Jahr statistisch messbar überprüfen lassen, dass weniger Menschen in Freiburg krank sind: Das ist meine Definition von Fürsorge. Alle Beschlüsse des Gemeinderats sollten daraufhin überprüft werden, dass es allen Einwohner:innen messbar besser geht: Weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weniger Burn-out, mehr entspannte Einwohner:innen, mehr Schlaf. Und zwar Jahr um Jahr.
Als Coach kümmere ich mich seit Jahren beruflich um die emotionalen Bedürfnisse der Freiburger:innen. Als studierte Politikwissenschaftlerin weiß ich, wie Systeme und Strukturen in Freiburg gestaltet werden müssen, damit es tatsächlich mehr Menschen besser geht.
Dafür möchte ich mich in meiner Amtszeit auf drei Prioritäten konzentrieren: Psychische Gesundheit stärken, indem immer mehr Freiburger:innen sich trauen, ihre Bedürfnisse und Gefühle ehrlicher zu artikulieren, körperliche Fitness durch eine Stadt ohne Autos stärken und die übliche "Miete" flächendeckend durch "kostendeckende Wohnbeiträge" ersetzen, damit Wohnen endlich als Menschenrecht anerkannt wird und das Leid der Wohnungsnot gelindert wird.
Einsamkeit reduzieren, Kommunikationsfähigkeiten stärken
Quartiersbüros zu emotionalen Fitnesscentern ausbauen
Ein Drittel aller Freiburger:innen leidet einmal im Leben an einer psychischen Erkrankung – meistens sind es Depressionen. Jugendliche leiden besonders unter mentaler Belastung. Diesen Trend gilt es jetzt zu stoppen.
Wir müssen die bestehenden Quartiersbüros zu gemeinschaftlichen Gesundheitszentren und zu deutlich größeren „Community-Treffpunkten“ und Nachbarschaftstreffs erweitern, in denen jeder willkommen ist. Zusammen ist man weniger allein: Neben Festen, Elterncafés und Ausflügen gibt es hier auch niedrigschwellige Angebote, um die eigenen Kommunikationsfähigkeiten zu stärken. In jedem Stadtteil sollte es einen zentralen „dritten Ort“ geben, an dem man als Gemeinschaft zusammenkommen kann. Dort erhält man auf Wunsch Unterstützung, die eigenen Wünsche klar zu äußern, selbstbewusst Bedürfnisse zu kommunizieren und Konflikte konstruktiv zu lösen – ob in Partnerschaft, Beruf oder Familie.
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Freiburg mit weniger Autos in zehn Jahren
Der Freiburger Gemeinderat hat entschlossen, dass diese Stadt bis 2035 klimaneutral wird, was ein großer Umbau hin zur autofreien Mobilität bedeutet. Diese nachhaltige Verkehrswende funktioniert nur mit intensiver Bürgerbeteiligung und Aufklärung, weil viele von euch sich sonst in ihren gewohnten Routinen verunsichert fühlen. Doch statistisch messbar wird das Immunsystem gestärkt und die Lebenserwartung durch mehr Fahrradfahren und sich zu Fuß laufen. Eine autofreie Stadt bedeutet somit eine Aufwertung der Gesundheit und der Umwelt gleichermaßen.
Wie soll das funktionieren? Erster Phase 2026 - 2030
Mehr als 50 % aller Freiburger:innen sind mit dem Fahrrad unterwegs, nur ein Viertel fährt noch Autos. Von Weingarten bis zur Wiehre. Stadtteile sollen selbst entscheiden, wo sogenannte "Superblocks" eingeführt werden. Ein Superblock bezeichnet eine Einheit aus etwa acht Häuserblocks, zusammengefasst von zwei Längsstraßen und zwei Querstraßen. In den Superblock darf entweder gar kein Verkehr oder nur Autos der Anwohner durchfahren. Jetzt können Fahrräder, Tische und Sitzbänke auf die Parkplätze gestellt werden, Nachbar:innen können sich draußen treffen. Gemeinschaft wird durch spontane Begegnungen gestärkt. Es herrscht entschleunigter Verkehr: Fußgänger:innen und Fahrradfahrer werden bevorzugt. Außerhalb der Superblocks bleiben Hauptstraßen für den regulären Autoverkehr bestehen (z. B. Schwarzwaldstraße, B31, Habsburger Straße, Bismarckallee).
Wie wird Freiburg 2035 mit weniger Autoverkehr aussehen? Die Phase 2030-2035
Jede Einwohnerin muss sich laut dem Klimamobilitätsplan der Stadt Freiburg 2035 auch klimaneutral fortbewegen können. Jede Bewohner:in soll in 30 Minuten ohne Auto ihr Ziel in der Stadt erreichen können – und zwar ohne zusätzliche finanzielle Belastung. Folgende Maßnahmen kommen dafür unter anderem in Betracht:
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Straßenbahnen und Busse fahren jetzt deutlich häufiger, nämlich im 5-Minuten-Takt - sowohl am Tag und in der Nacht
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Das 1-Euro-Ticket sollte nach Möglichkeit für die Nutzung des Nahverkehrs eingeführt werden.
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Parkplätze für private Autos soll es nur noch in Quartiersgaragen an den Hauptstraßen geben.
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Die Randbezirke von Freiburg müssen besser an Busse und Bahnen angebunden werden.
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Es braucht einen Shuttle-Service mit Bussen für Pendler:innen aus dem Umland, die in Freiburg arbeiten und ihr Auto am Rand der Stadt abstellen.
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Carsharing-Stellplätze sollen massiv ausgebaut werden.
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Der Umstieg auf Lastenräder für Einwohner:innen soll bezuschusst werden.
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Eigentümer:innen von Autos sollen ihr Fahrzeug gegen einen Gutschein in vierstelliger Höhe für Tickets im Nah- und Fernverkehr eintauschen dürfen.
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Zulieferer, Handwerkerinnen, Rettungswagen und Behinderten-Taxis sollen auf breiten Fahrradstreifen fahren dürfen.
Direkte Demokratie: Parlamente für Stadtteile, eigenes Amt für Bürgerbeteiligung in der Stadtverwaltung
Freiburg verzichtet bislang auf die Teilhabe der meisten Stadtteile in seiner Politik. Ich möchte den Ausbau der autofreien Stadt mit mehr direkter Demokratie verknüpfen: Wir brauchen Parlamente in jedem Stadtteil, sogenannte “Stadtteilbeiräte” nach dem Vorbild von Stuttgart. Bürger:innen wird sich dadurch stärker als Teil unserer Gemeinschaft fühlen. Wir müssen dialogische Bürgerbeteiligung als festen Bestandteil der Kommunalpolitik institutionalisieren und ein eigenes Amt für den Dialog mit Bürgerinnen schaffen. Ich bin ausgebildete Trainerin für Menschenrechte in der Erwachsenenbildung und unterstütze Formate wie “Sprechen und Zuhören” von Mehr Demokratie e.V. statt schreien und recht haben. Oft ist zuhören wichtiger, als mit seiner eigenen Meinung zu überzeugen.
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Gesundheitswende in der Wohnpolitik
Ziel 2050
Statt hoher Mieten zahlen Menschen nur noch das, was die Wohnung wirklich kostet
Wir alle leiden extrem unter dem Wohnungsmarkt. Ich werde alles tun, als Oberbürgermeisterin, damit jede Einwohnerin so leben kann, dass ein kostendeckender Wohnbeitrag für Instandhaltung und nachhaltige Sanierung entrichtet wird, aber keine Miete mit Gewinn an einen privaten Vermieter:innen abgeführt werden muss. Das ist das Prinzip von Genossenschaften. Und danach muss die ganze Stadt aufgebaut werden. Wir haben es längst begriffen: Der freie Markt schafft keinen bezahlbaren Wohnraum. Also müssen wir alles tun, um den freien Markt einzuschränken. Der Anteil von kostendeckendem Wohnen, wie Genossenschaften, Syndikaten und kommunaler Wohnungsförderung FSB, sollte bis zum Jahr 2050 von derzeit 16 % auf mindestens 50 % ansteigen. Das geht nur mit intensiver Förderung von Infrastruktur. Und natürlich müssen wir bauen, bauen, bauen – und das zwar ökologisch und innenstadtnah. Da führt kein Weg vorbei.
Gesundheit stärken für die vergessene Gruppe der Mieterinnen in Freiburg
Wer Wohnungspolitik von dem Aspekt von Gesundheit aus denkt, kommt sofort dahin, dass die Angst keine Wohnung zu finden oder seine Wohnung zu verlieren, drastisch die psychische und physische Gesundheit belastet. Obdachlosigkeit erhöht das Krankheitsrisiko. Auch ich war immer wieder persönlich betroffen, festzustellen, dass die Stadt in großem Ausmaß Vermieter:innen toleriert, die gegen die Mietpreisbremse verstoßen. Das war ein Grund, warum ich mich überhaupt entschieden habe, als Oberbürgermeisterin zu kandidieren und neue Ideen für den Wohnungsmarkt zu entwickeln. Mieter:in zu sein in der Stadt Freiburg gleicht einer Hölle: Egal, wie überhöht du die Miete verlangst, es gibt kein Bußgeld für Vermieter:innen. Das Amt für Wohnraumentwicklung hat es 2025 veröffentlicht: Es gibt kein Bußgeld bei Leerstand. Es gibt kein Bußgeld, wenn horrende Preise in Inseraten veröffentlicht werden. Es gibt kein Bußgeld bei Mietwucher. Es gibt kein Bußgeld bei Zweckentfremdung. Das ist kein Witz und keine Polemik. Das ist die harte Realität in Freiburg und sie ist politisch verursacht.
Die Offensive “Grenzen setzen gegenüber Vermieter:innen”
Im ersten Jahr meiner Amtszeit werde ich anlasslose Kontrollen von Vermieter:innen einführen, um sicherzustellen, dass Gesetze eingehalten werden. Damit Wohnen für Mieter:innen wieder mehr Stabilität und Sicherheit bedeutet, sollen Beamt:innen über diese Stadt verteilt, ausschwärmen, an Haustüren klingeln und Mietverträge auf Überhöhung prüfen. Wir haben davon einfach zu viele, weil sich die wenigsten Mieter:innen trauen, ihre Vermieter:innen anzuzeigen, deswegen muss das die Stadt übernehmen. Parallel werden Mieter:innen in einer großen PR-Kampagne der Stadt mobilisiert, ihre Mietverträge auszuhändigen. Vermieter:innen, die sich an Recht und Gesetz halten, sind endlich nicht mehr im Nachteil gegenüber anderen Vermieter:innen, die Mieter:innen ausnutzen und dadurch mehr Geld zu verdienen.
SOFORT UMZUSETZEN
Innovationswettbewerb
Permanent müssen wir Bürger:innen und Experten der Universität Freiburg in Form von Wettbewerben miteinbeziehen, bei der Entwicklung neuer Ideen für besseres und günstigeres Wohnen. Deswegen habe ich hier einen Innovationswettbewerb gestartet.
SOFORT UMZUSETZEN
Ein Zimmer für jeden - “Room first” - Community - In Gemeinschaft wohnen
Um überhaupt erst einmal Angst und Panik bei den Menschen zu lindern, müssen wir aktiv helfen, eine Unterbringung für jeden Menschen in Freiburg zu organisieren. Eine „Room first“-Politik bedeutet: Wir müssen uns bemühen, jedem, der hier gemeldet ist, ein Zimmer zu verschaffen – aber keine ganze Wohnung. Rechnerisch haben wir genug Platz, nur ist er ungerecht verteilt. Ältere Menschen haben viel mehr Raum: Senior:innen bewohnen auch in Freiburg durchschnittlich 70 Quadratmeter alleine. Auch im Durchschnitt haben wir schon jetzt rechnerisch genügend Wohnraum für alle, er ist nur ungleich verteilt. Den Handlungsfähigkeiten der Kommune sind hier enge Grenzen gesetzt: Natürlich darf niemand enteignet werden. Deswegen müssen wir jetzt gemeinsam von Tür zu Tür gehen und Senior:innen mit viel Liebe, Empathie und Mitgefühl überzeugen, ein Zimmer zu vermieten oder gleich ihre größere Wohnung mit jungen Familien gegen eine kleinere Wohnung einzutauschen.
Alle Menschen, die derzeit eine Wohnung in Freiburg suchen, werden durch die Anlaufstelle "Kleiner besser wohnen" der Stadt organisiert, treffen sich bei Kaffee und Kuchen, formieren eine Gemeinschaft aus Buddys und klingeln die Straßen ab – wie bei einem Spendenlauf. Anstatt verzweifelt auf eine Wohnung zu warten, wird man so aktiv in der Gemeinschaft und tut etwas, um den Missstand zu beheben: Ich erwarte mir damit eine unmittelbare Stressreduktion für die Teilnehmer:innen der „Room-first“-Community.
Als Coach habe ich mehrere wertebasierte Communitys und Stammtische gegründet und weiß, dass es sehr schnell und effizient geht, viele Einwohner:innen von Mensch zu Mensch für ein gutes Ziel zu mobilisieren.
KI-Offensive für die Stadtverwaltung: Anträge schneller bearbeiten für Wohngeld und Baugenehmigungen
Viele Freiburger:innen stöhnen über die lange Bearbeitungszeit von Anträgen - vom Wohngeld bis zum baurechtlichen Anträgen. Wir brauchen eine erhöhte Geschwindigkeit der Bearbeitung von Anträgen. Das funktioniert mit automatisierter Sachbearbeitung, die von der Künstlichen Intelligenz unterstützt wird, datenschutzsicher auf eigenen Servern der Kommune. Ich möchte überprüfen, ob der Einsatz von KI Mitarbeiter entlastet und Bürger:innen glücklicher mit unserem Service des Ratshauses werden.
In unserem Wahlkampfteam erstellen wir bereits aktuell mit IT-Entwicklern Prototypen für die Stadtverwaltung. Seit einem Jahr leite ich dazu den Freiburger Stammtisch “AI Meetup” in Freiburg und gebe Workshops zur Einführung von Künstlicher Intelligenz für Unternehmerinnen. Weil wir es nur gemeinsam schaffen können, nicht alleine. So wie alles in der Stadt.
Stand: 26.10.25, ergänzt am 3.11.25
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